Advent und Sonnengesang – (wie) passt das zusammen?

Ein fiktives Interview mit Franz von Assisi

Frage: Franziskus, wir feiern 800 Jahre Sonnengesang und gestalten einen Adventskalender. Advent – Zeit des Wartens auf Jesu Geburt. Dein Son-nengesang – Lob auf die Schöpfung. Passt das zusammen?
Franz: Ganz gewiss. In Gott gibt es keine Trennung. Krippe und Kosmos, Stall und Sterne gehören zusammen. Das Kind in der Krippe zeigt Gottes Nähe im Kleinen, der Sonnengesang seine Herrlichkeit im Großen.

Frage: Weihnachten geschah in Bethlehem, die Krippe ist eng mit Bethle-hem verbunden dein Sonnengesang umfasst dagegen die ganze Erde.
Franz: Weihnachten ist Schöpfungsgeschehen. Tiere, Hirten, Sterne – alles war einbezogen in Gottes Ordnung. Was in Bethlehem geschah, gilt der ganzen Welt. Weihnachten bringt Hoffnung für Mensch und Schöpfung.

Frage: Wie lässt sich das verbinden?
Franz: Gestaltet Krippen, die Schöpfung zeigen – Pflanzen, Tiere, Sonne, Wasser, Sterne. Singt den Sonnengesang an der Krippe: Alles Leben stimmt ein in den Lobpreis.

Frage: Was heißt das für den Advent heute?
Franz: Advent ist Vorfreude und Umkehr. Fragt euch: Wie leben wir? Was verbrauchen wir – auch im Hinblick auf kommende Generationen? Nutzt Advent als Zeit der Achtsamkeit und Dankbarkeit. Kleine Schritte können nachhaltigen Wandel bewirken – spirituell und ökologisch. Euer Adventska-lender kann dazu anregen.

Frage: Und die Freude?
Franz: Freude ist das Herz von Weihnachten und vom Sonnengesang – Dank, Frieden, Versöhnung mit allen Geschöpfen, das führt zu wahrer Freude über den schalom Gottes. Advent und Sonnengesang gehören zu-sammen. In beiden berühren sich Himmel und Erde. Gott wird Mensch, um seine Schöpfung zu heilen.

Pace e bene.

Text: Joachim Schick, Vivere Rheinland