Von der Torheit des Evangeliums. Franziskus – eine gefährliche Erinnerung

So betitelt der Franziskaner Stefan Federbusch einen Artikel zu franziskanischer Friedenspraxis und fügt folgende Fragen hinzu: „Wie ver-rückt muss man eigentlich sein, um zum Friedensstifter Gottes zu werden? - Wie viel Torheit braucht es, um die Weisungen der Bergpredigt umzusetzen? ...

Welcher Theologie bedarf es, um die frohe Botschaft von Gottes neuer Welt schon in dieser Welt in pazifistischer Gesinnung zu leben?“
Was Federbusch auf Franz von Assisi bezog, lässt sich angesichts des jahrzehntelangen Konfliktes zwischen Juden und Muslimen, Israelis und Palästinensern auch beziehen auf diese Menschen und Gruppen, Initiativen und Bewegungen, die überzeugt sind, dass Gewalt und Terror kein Weg zum Frieden sind, sondern nur Ursache von weiterer Gewalt und Gegengewalt und die sich für gewaltfreie Begegnung und für Versöhnung unter den Konfliktpartnern einsetzen: zu ihnen gehört das "tent of nations" des christlichen Palästinensers Daoud Nassar nahe Bethlehem. Sein Ansatz "Wir weigern uns Feinde zu sein" könnte auch franziskanisch sein. All sein beharrliches Friedenshandeln ist eine Ermutigung gegen das Gefühl von Hass, Verzweiflung und Gleichgültigkeit in allen, die Opfer von struktureller wie direkte Gewalt werden. Gegen die drei Gefahren, auf Gewalt zu reagieren, betont er „we refuse to hate, to desperate and to emigrate“ und kämpft geduldig und ausdauernd, kreativ und transformativ, kommunikativ und integrativ als wahrer pacificus (Pazifist) für Frieden und Versöhnung. Dieses Tun ist sicherlich keine aktuelle politische Lösung, aber ein Ansatz zu einer humanistischen und religiös fundierten und hoffentlich mehrheitsfähigen und Grenzen sprengenden Lösung.

Ich lade euch ein, den Text von Stefan Federbusch zu bedenken und euch mit dem Projekt „tent of nations“ zu beschäftigen (vgl. Anhang) und vor allem gegen die eigene Sprachlosigkeit und Ohnmacht für den Frieden zu beten – allein das Gebet „Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens“ oder samstags um 12:00 Uhr mit den anderen Viveres zusammen das „Gebet für die Erde“ von Papst Franziskus (Zugang über folgenden Link):

https://us02web.zoom.us/j/5703593656?pwd=MFlJdndZQ2ZpbzROeEthSWVPdmx4dz09 

pax et bonum

schalom und salam

Joachim Schick (Vivere Rheinland)

pdf - Friedensimpuls