„Die Menschen sind terrorisiert, sie fühlen sich ständig in Gefahr. Doch letztlich versuchen sie, ein „normales“ Leben zu führen, sie gehen aus dem Haus und kommen in die Kirche … Auch ich fühle mich ständig in Gefahr, wenn ich unterwegs bin, um Hilfe zu leisten: aber ich höre nicht auf.“
Bruder Simon Herro OFM, Generalminister der Franziskaner in Aleppo, Syrien
Seit 2011 hat der Bürgerkrieg in Syrienunsägliches Leid über die Bevölkerung gebracht. Sowohl die Armee als auch die „Rebellengruppen“ haben verschiedene groß angelegte Offensiven unternommen, die in Massenexekutionen, Verhaftungen, Vergewaltigungen und Folterungen mündeten. Viele Unternehmen haben geschlossen. Die Millionen von Touristen, die früher Geld ins Land brachten, kommen nicht mehr. Das internationale Handelsembargo verhindert jegliche Möglichkeit des Exports. Die Preise auf dem Schwarzmarkt sind in die Höhe geschossen. Arbeitsmöglichkeiten gibt es kaum noch. Viele Familien und alte Menschen leiden insbesondere unter dem Mangel an Brennmaterial und Wasser und dem Fehlen von Nahrung und medizinischer Versorgung. Oft haben sie kein Heim mehr. Jeden Tag gibt es mehrere Stromausfälle. Das Benzin wurde rationiert. Und man weiß nie, wann die nächste Bombe fällt.
Im Unterschied zu vielen Hilfsorganisationen haben die Franziskaner seit dem Beginn der Unruhen nie das Land verlassen und sind weiterhin unerschütterlich an vielen Orten präsent: in Lattakia, Damaskus, Aleppo und in einigen Dörfern des Orontestales(Knayeh, Yacoubieh, Jisser und Gidaideh). Sie kommen den Menschen vor Ort zu Hilfe, insbesondere den Kindern und Frauen, ohne Ansehen der Herkunft, Religionszugehörigkeit oder Nationalität.
Die Franziskaner der Kustodie haben vier Aufnahmezentren eingerichtet, um den unmittelbarsten Bedürfnissen der Ärmsten unter der Bevölkerung zu begegnen: Erwerb von Nahrung, Kleidung und Decken. Es wird auch versucht, die durch das Fehlen öffentlicher Gesundheitseinrichtungen verursachte Not zu lindern, indem Medikamente ausgegeben werden und eine grundlegende medizinische Versorgung erfolgt. Dies geschieht insbesondere im Krankenhaus von Aleppo, das von der Kustodie betrieben wird, und in den Ausgabestellen der Franziskanerklöster für Medikamente
Wie den Franziskanern in Syrien geholfen werden kann:weiterlesen