Vernetzung und ein achtsames Miteinander – franziskanisches Leben auf Augenhöhe im jeweiligen Alltag. Mit solcherart Gedanken können sich beide Gemeinschaften anfreunden – Vivere ebenso wie auch die Ordensgemeinschaft.
Um diesen Ansatz mit Leben zu füllen, hatte die Koordinationsgruppe der Gemeinschaft Vivere im Dezember vergangenen Jahres einen Brief an die Ordensleitung der Deutschen Provinz des Franziskanerordens geschrieben. Insbesondere dem Wunsch nach Austausch und Vernetzung untereinander wurde hier Ausdruck verliehen. Von der Ordensleitung wurde der Brief sehr positiv aufgenommen und so konnte schon bald ein Online-Treffen mit Mitgliedern der Vivere-Koordinationsgruppe und der Ordensleitung vereinbart werden. Dieses bot die Gelegenheit, die Themen noch weiter zu vertiefen. Man entwickelte erste Ideen, äußerte Wünsche und diskutierte Möglichkeiten, wie denn so ein gemeinsamer franziskanischer Weg ausgestaltet werden könnte. Ein erster konkreter Vorschlag kam aus dem Definitorium. Es wurde die Frage in den Raum gestellt: Wie wäre es, wenn Vivere sich den Brüdern im Rahmen des Pfingstkapitels einmal vorstellen könnte? Ist so etwas denkbar? Und tatsächlich wurde dieser Ansatz von allen Anwesenden positiv aufgenommen. So wurde die Vivere-Gemeinschaft eingeladen, sich am Abend des 7. Juni 2022 den Kapitularen vorzustellen und bekam die Möglichkeit, den Abend frei zu gestalten.
Da das Pfingstkapitel in diesem Jahr in Ohrbeck stattfand, übernahm die Vivere Gruppe Ohrbeck die Vorbereitung des Abends. Die Durchführung übernahmen Andrea und Dieter Bruns. Hierbei bekamen sie auch Unterstützung durch die Vivere Gruppe Neviges, deren Mitglieder Johanna und Michael Winzen eigens hierfür anreisten.
Schon beim Eintreffen gab es einige Überraschungen, denn viele persönliche Kontakte wurden bereits vor längerer Zeit geknüpft. So bot dieses Treffen neben seinem informativen Inhalt auch so manche Gelegenheit eines freudigen Wiedersehens. Gestartet wurde mit einem gemeinsamen Abendessen. Wie bei solchen Anlässen üblich, konnten hier bereits erste gute Gespräche geführt werden.
Nächster Programmpunkt war das Abendlob in der Antoniuskirche. Andrea und Dieter Bruns hatten es auf franziskanische Art gestaltet und wurden im Ablauf tatkräftig von ihren Vivere-Geschwistern aus Neviges unterstützt. Ein besonderer Höhepunkt war der Gesang der Brüder. Die herrlichen Stimmen, die wunderbare Akustik der Kirche – es war ein sehr eindrückliches Erlebnis.
Unter den Vivere-Geschwistern war man sich einig: Gemeinsam mit den Brüdern die Psalmen zu beten, Lieder zu singen und Gott zu loben, das ist sehr berührend und intensiv.
Nun rückte der eigentliche Anlass des Abends in den Fokus. Jetzt ging es darum, den anwesenden Brüdern einmal die Gemeinschaft Vivere vorzustellen – ganz konkret. Die Aula von Haus Ohrbeck war mit Technik und Stühlen entsprechend vorbereitet. Die Vivere Gruppe Ohrbeck hatte zu diesem Anlass eine Power-Point-Präsentation vorbereitet, durch die Dieter Bruns nun führte - unterstützt wiederum von seinen anwesenden Vivere-Geschwistern.
Zunächst ging es um ganz grundsätzliche Fragen, nämlich:
- Vivere was ist das eigentlich?
- Vivere wer ist das eigentlich?
- Vivere, was machen die eigentlich?
Anhand des Leitbilds der Gemeinschaft informierte Dieter Bruns über Grundlagen und Ziele sowie über Organisation und Struktur.
Im Anschluss folgte die Vorstellung der einzelnen Regionalgruppen. Hierbei wurde deutlich, dass es klare Werte gibt, die der Vivere-Idee zugrunde liegen. Vielfalt, Offenheit und Weite gehören dazu. Sie nehmen in jeder Regionalgruppe einen hohen Stellenwert ein. Jede:r kann sich Vivere anschließen – unabhängig jeglicher Konfession, Herkunft, Geschlecht oder Alter. Jede:r ist willkommen, ganz nach dem Motto: Wenn es Dir gut tut, dann komm.
Nach näheren Informationen zu den einzelnen Gruppen wurde die Diskussionsrunde eröffnet. Hier bot sich reichlich Platz für Fragen und Anregungen, der von den Brüdern auch intensiv genutzt wurde.
Es wurden viele Fragen gestellt und verschiedene Ansätze angeregt diskutiert. Es war ein sehr lebhafter Abend, der mit einer gegenseitigen Vergewisserung endete, sich bereits auf einem guten gemeinsamen Weg zu befinden. Man war sich einig, dass zwischen beiden Gemeinschaften bestehende Verbindungen auf jeden Fall weiter ausgebaut werden sollten. Erste Ideen wurden bereits an diesem Abend diskutiert.
In bester Stimmung wurde die Versammlung schließlich beendet mit der gegenseitigen Zusage, dass dieser fruchtbare Austausch auf anderen Ebenen zwischen beiden Gemeinschaften fortgesetzt wird.
Andrea Bruns