Ein kurzes Leben mit großer Wirkung
Wallfahrtskirche Hülfensberg
Heute verehrt man Elisabeth als große Heilige der Nächstenliebe. Auf der Wartburg hingegen verachtete man sie, weil sie sich um die Armen kümmerte und Reichtümer an sie verschenkte.
Sie hielten sie für töricht und einfältig, statt Anerkennung erntete sie dafür Hass. Dennoch ging Elisabeth unbeirrt ihren Weg und ließ bei einer Hungersnot 1225, die Kornkammern des Landes öffnen, um den Armen Brot zum Überleben zu schenken.
Woher hatte sie diese Kraft in so jungen Jahren? Die einzige Antwort, die ich darauf finde ist diese: Sie hatte in Ihrer Kindheit das Glück Glaubenszeugen zu treffen, die sie in Gott gründeten. Sie glaubte dem Wort Jesu und fand in Franziskus ein Beispiel wie man diesem Wort treu bleiben konnte. Das gab ihrem Leben in einem verweltlichtem Umfeld Halt. Sie wurde dabei auch nicht bitter, sondern machte sich stattdessen zum Wahlspruch: „Wir müssen die Menschen froh machen“.
Für mich ein ansprechendes Motto und für Dich?
Johannes Küpper ofm
1207 in Ungarn als Königstochter geboren, kommt sie mit 4 Jahren auf die Wartburg, um mit dem deutschen Grafensohn Hermann vermählt zu werden.
Als der aber vorher starb wurde sie als 14-järige mit seinem Bruder Ludwig IV vermählt. Drei Kinder gehen aus der Ehe hervor, ehe dann ihr Mann Ludwig stirbt. Sie verliert Ihren Rückhalt auf der Wartburg und wird von dort verstoßen.
Ihr Beichtvater Konrad erwirkt, dass man ihr das Erbe ausbezahlt, davon baut sie in Marburg ein Hospital und hilft dort selbst mit Kranke zu pflegen. Mit 24 Jahren stirbt sie.
Die hl. Elisabeth hatte ein Herz für die Armen und versorgte sie von der Wartburg aus. Das gefiel den meisten von ihren Familienangehörigen nicht, nur ihr Mann Ludwig hatte Verständnis dafür, der war aber gerade auf Reisen. Trotzdem ließ Elisabeth sich nicht beirren und kümmerte sich weiter um die Armen und Kranken. Sie brachte ihnen Brot und Geld, das sie aus der Schatzkammer holte. Es war ihr nicht wichtig, viele teure Dinge zu besitzen. Ihr war es wichtig, anderen Menschen zu helfen.
Eines Tages ereignete sich etwas Erstaunliches. Elisabeth war gerade wieder auf dem Weg zu den Armen mit einem Korb voller Brotlaibe, versteckt unter ihrem Kleid. Ihrem Onkel fiel das auf. Erzürnt fragte er sie, was sie dort verstecke. Als Elisabeth den Korb aufdeckte, lagen dort viele rot blühende und duftende Rosen. Er war erstaunt und ließ sie gehen.
Elisabeth aber sah es als ein von Gott gegebenes Zeichen, dass die Liebe zu den armen und kranken Menschen von ihm gewollt ist.
Impuls von Helmut Schlegl ofm