Heute in Te Deum

Samstag · 20. April 2024

Herr, wohin sollen wir gehen?
Du hast Worte des ewigen Lebens.

Johannes 6,68b

Johannes Bugenhagen (1485–1558 in Wittenberg) war Leiter der Humanistenschule in Treptow. Luthers Schrift über die babylonische Gefangenschaft der Kirche führte den reifen Mann zum evangelischen Glauben. Er ging nach Wittenberg und wirkte hier vor allem in der Umsetzung reformatorischen Gedankengutes in die kirchliche Praxis. 1522 wurde er Stadtpfarrer von Wittenberg und Beichtvater Luthers. Bugenhagen half Luther bei dessen Bibelübersetzung, die er auch ins Niederdeutsche übertrug. Vor allem in den Norden Deutschlands und nach Dänemark gerufen, gab er den jungen evangelischen Kirchen eine Ordnung. Dabei ließ er den Kirchen die Freiheit, an äußeren Formen zu übernehmen, was das Evangelium erlaube. Andererseits regelten seine Kirchenordnungen auch soziale Fragen und das Schulwesen. Nach dem Tode Luthers kümmerte sich Bugenhagen um die Witwe und die Kinder.

Morgenlob

Herr, ?ffne meine Lippen.
Damit mein Mund dein Lob verk?nde.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit.
Amen. Halleluja. (entf?llt in der Fastenzeit)

Hymnus

Gott, deine Güte reicht so weit,
so weit die Wolken gehen;
du krönst uns mit Barmherzigkeit
und eilst, uns beizustehen.
Herr, meine Burg, mein Fels, mein Hort,
vernimm mein Fleh’n, merk auf mein Wort,
denn ich will vor dir beten.

Ich bitte nicht um Ãœberfluss
und Schätze dieser Erden;
lass mir, so viel ich haben muss,
nach deiner Gnade werden!
Gib mir nur Weisheit und Verstand,
dich, Gott, und den, den du gesandt,
und mich selbst zu erkennen!
Christian F. Gellert (1757); EST 626 · CG 892

CANTICUM

Weisheit 3,7–9

Beim Endgericht werden die Gerechten aufleuchten *
wie Funken, die durch ein Stoppelfeld sprühen.
Sie werden Völker richten und über Nationen herrschen *
und der Herr wird ihr König sein in Ewigkeit.
Alle, die auf ihn vertrauen, werden die Wahrheit erkennen *
und die Treuen werden bei ihm bleiben in Liebe.
Denn Gnade und Erbarmen *
wird seinen Erwählten zuteil.
CANTICUM-GEBET Barmherziger Gott, stärke unseren Glauben, damit wir die Wahrheit erkennen und bei dir bleiben.

Lesung

Johannes 6,66–69

Viele Jünger zogen sich zurück und wanderten nicht mehr mit Jesus umher. Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt auch ihr weggehen? Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.

Benedictus - Lobgesang des Zacharias

Antiphon:

Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und sind Leben.

Bitten

Herr Jesus Christus, du hast Worte des ewigen Lebens, wir bitten dich:
A: Stärke uns durch deinen Geist.
– Gib uns Kraft in Versuchungen und Zweifel.
– Mehre in uns den Glauben.
– Schenke uns Menschen, die uns den Glauben vorleben.

Vaterunser

Gottes Geist gibt uns einen lebendigen Glauben und lehrt uns, den Vater zu erkennen. In diesem Geist beten wir: Vater unser im Himmel …

Segen

Gott, segne uns mit Worten, die uns treffen.
Segne uns mit dem Brot, das uns Leben schenkt.
Segne uns mit deinem Geist, der uns erneuert. Amen.

Ora et labora

Gott ist nicht allein, wenn er vom Menschen aufgegeben wird. Aber der Mensch ist allein.

Abraham J. Heschel (1907–1972; Rabbiner und Religionsphilosoph)

Schriftlesung

Im Namen des Vaters und des Sohnes
und des Heiligen Geistes. Amen.

Dein Wort, Gott, erwecke uns zum ewigen Leben.

Lesung

Apostelgeschichte 9,31–42°

In jenen Tagen hatte die Kirche in ganz Judäa, Galiläa und Samárien Frieden; sie wurde gefestigt und lebte in der Furcht des Herrn. Und sie wuchs durch die Hilfe des Heiligen Geistes.
Es geschah: Auf einer Reise zu den einzelnen Gemeinden kam Petrus auch zu den Heiligen in Lydda. Dort fand er einen Mann namens Änéas, der seit acht Jahren lahm und bettlägerig war.
Petrus sagte zu ihm: Änéas, Jesus Christus heilt dich. Steh auf und richte dir dein Bett! Sogleich stand er auf. Und alle Bewohner von Lydda und der Scharón-Ebene sahen ihn und bekehrten sich zum Herrn.
In Joppe lebte eine Jüngerin namens Tabíta, das heißt übersetzt: Gazelle. Sie tat viele gute Taten und gab reichlich Almosen.
Es geschah aber: In jenen Tagen wurde sie krank und starb. Man wusch sie und bahrte sie im Obergemach auf. Weil aber Lydda nahe bei Joppe liegt und die Jünger hörten, dass Petrus dort war, schickten sie zwei Männer zu ihm und ließen ihn bitten: Komm zu uns, zögere nicht!
Da stand Petrus auf und ging mit ihnen. Als er ankam, führten sie ihn in das Obergemach hinauf; alle Witwen traten zu ihm, sie weinten und zeigten ihm die Röcke und Mäntel, die Gazelle gemacht hatte, als sie noch bei ihnen war.
Petrus aber schickte alle hinaus, kniete nieder und betete. Dann wandte er sich zu dem Leichnam und sagte: Tabíta, steh auf! Da öffnete sie ihre Augen, sah Petrus an und setzte sich auf. Er gab ihr die Hand und ließ sie aufstehen; dann rief er die Heiligen und die Witwen und zeigte ihnen, dass sie wieder lebte.
Das wurde in ganz Joppe bekannt und viele kamen zum Glauben an den Herrn.

Impuls

Durch das Wirken des Heiligen Geistes kommen immer mehr Menschen zum Glauben an Jesus. Durch das Wirken des Heiligen Geistes bilden sich zunehmend Gruppen und Gemeinden, die diesen Glauben miteinander teilen.
Petrus besucht diese Gemeinden und begegnet den Menschen dort. Er begegnet auch dem, woran sie leiden. Und er erfährt durch das Wirken des Heiligen Geistes, dass er selbst im Namen Jesu helfen kann, heilen kann, zu neuem Leben wecken kann, wie Jesus es getan hatte. Und in der erlebten Wirklichkeit wächst ihr Glaube.
Wo sehe ich heute das Wirken des Heiligen Geistes? Was geschieht mit meinem Glauben, wächst er inmitten der Wirklichkeit?

Evangelium

Johannes 6,60–69°

In jener Zeit sagten viele der Jünger Jesu, die ihm zuhörten: Diese Rede ist hart. Wer kann sie hören?
Jesus erkannte, dass seine Jünger darüber murrten, und fragte sie: Daran nehmt ihr Anstoß? Was werdet ihr sagen, wenn ihr den Menschensohn aufsteigen seht, dorthin, wo er vorher war? Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts.
Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und sind Leben. Aber es gibt unter euch einige, die nicht glauben. Jesus wusste nämlich von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer ihn ausliefern würde. Und er sagte: Deshalb habe ich zu euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist.
Daraufhin zogen sich viele seiner Jünger zurück und gingen nicht mehr mit ihm umher. Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt auch ihr weggehen?
Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.

Impuls

Um unseretwillen mutet Jesus uns zu, zu glauben, wie sehr er in uns und mit uns leben will, damit wir nicht zugrunde gehen. Vielen damals und vielen heute wird diese Zumutung zu groß. Sie entscheiden sich, da nicht mitzugehen. Der Kerngruppe der Jünger stellt Jesus selbst die Frage. »Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.« Damals gab Petrus die Antwort, heute sind wir gefragt.
Das Leben heute ist nicht arm an spirituellen Erfahrungen. Aber Erfahrung allein genügt nicht. Es braucht jedes Mal auch die Entscheidung, ob wir uns auf sie einlassen, wie wir damit umgehen wollen. Es ist oft nicht leicht uns durchzuringen, um dahin zu kommen. Glauben knüpft an Erfahrung an, aber geht auch immer darüber hinaus. Unentschieden sollten wir nicht bleiben, denn sonst kann nichts wachsen und fruchtbar werden. Der Heilige Geist kann uns helfen. Er hat das von Anfang an getan.

Gebet

Gott, du willst, dass wir leben, hilf uns durch deinen heiligen Geist zu entziffern und zu verstehen, wie du heute unter deinen Gläubigen wirkst und in jedem von uns wirken willst. Lass uns die Wege erkennen, die du uns führen willst, lass uns glauben, dass Jesus mit uns lebt. Amen.

Abendlob

O Gott, komm mir zu Hilfe.
Herr, eile mir zu helfen.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit.
Amen. Halleluja. (entf?llt in der Fastenzeit)

HYMNUS

Freundliches Licht,
du strahlender Abglanz des ewigen Vaters,
des Himmlischen, Heiligen, Seligen:
Jesus Christus.

Die Sonne versinkt,
wir schauen das Leuchten des Abends
und preisen den Vater,
den Sohn und den Heiligen Geist.

Würdig ist es, zu allen Zeiten
dein Lob zu verkünden mit heller Stimme:
Gottes Sohn, du Urquell des Lebens,
dich verherrlicht das All.
Nach dem griech. Hymnus »Phos hilaron«

PSALM 30

Verse 2–6

Ich will dich rühmen, Herr, /
denn du hast mich aus der Tiefe gezogen *
und lässt meine Feinde nicht über mich triumphieren.
Herr, mein Gott, ich habe zu dir geschrien *
und du hast mich geheilt.
Herr, du hast mich herausgeholt aus dem Reich des Todes, *
aus der Schar der Todgeweihten mich zum Leben gerufen.
Singt und spielt dem Herrn, ihr seine Frommen, *
preist seinen heiligen Namen!
Denn sein Zorn dauert nur einen Augenblick, *
doch seine Güte ein Leben lang.
Wenn man am Abend auch weint, *
am Morgen herrscht wieder Jubel.
PSALM-GEBET Allmächtiger Gott, heile uns und rette uns aus aller Not, mach uns bereit, unser Leben dir anzuvertrauen und dir zu folgen.

LESUNG

Apostelgeschichte 9,40–42

Petrus schickte alle hinaus, kniete nieder und betete. Dann wandte er sich zu dem Leichnam und sagte: Tabita, steh auf! Da öffnete sie ihre Augen, sah Petrus an und setzte sich auf. Er gab ihr die Hand und ließ sie aufstehen; dann rief er die Heiligen und die Witwen und zeigte ihnen, dass sie wieder lebte. Das wurde in ganz Joppe bekannt und viele kamen zum Glauben an den Herrn.

Magnifikat – Lobgesang Mariens

Antiphon:

Niemand kann zu mir kommen, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist.

Fürbitten

Gott, unseren Vater, der uns zum Leben bei sich ruft, rufen wir an:
A: Höre die Bitten deines Volkes.
– Für die Seelsorger, die Sterbende begleiten.
– Für die Ärzte und das Pflegepersonal in den Krankenhäusern.
– Für die Kranken, die keine Aussicht mehr auf Heilung haben.
– Für alle, die um einen geliebten Menschen trauern.

Vaterunser

In seiner Auferstehung hat Jesus Christus den Tod besiegt. Er führt uns zum Leben in Gottes Reich. Wir beten mit seinen Worten: Vater unser im Himmel …

Segen

Gott, segne uns mit einem Glauben,
der in allen Situationen an dir festhält.
Segne uns mit der Hoffnung,
die sich durch nichts erschrecken lässt.
Segne uns mit der Liebe,
die selbst den Tod überwindet. Amen.